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ETFs: So investieren Sie richtig | Anleitung

Im Jahr 2024 haben ETFs in Deutschland ein verwaltetes Vermögen von über 1 Billion Euro erreicht – ein beeindruckender Beweis dafür, wie beliebt börsengehandelte Indexfonds für Anleger geworden sind. Mit ETFs können Anleger einfach, kostengünstig und breit gestreut an der Wertentwicklung der Kapitalmärkte teilhaben, ohne das volle Risiko eingehen zu müssen.

Die Zusammensetzung eines ETFs ist von Anfang an festgelegt und bildet einen bestimmten Index 1:1 nach, zum Beispiel den MSCI World oder den DAX. Durch die Indexnachbildung sind ETFs deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Anleger müssen sich nicht um die Auswahl einzelner Aktien kümmern, sondern investieren mit nur einer Order in eine breite Palette von Unternehmen. Insbesondere für Einsteiger sind ETFs daher eine attraktive Möglichkeit, um einfach und risikoarm Vermögen aufzubauen.

Langfristiges Investieren in den MSCI World-Index, einem der populärsten ETFs, hat in den letzten 50 Jahren immer eine positive Rendite erzielt, wenn das Investment mindestens 14 Jahre betrug. Darüber hinaus sind die Kosten von ETFs im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds deutlich geringer. All diese Faktoren machen ETFs zu einer interessanten Anlageform für Anleger, die auf eine kostengünstige, breit gestreute und langfristige Investmentstrategie setzen.

Was sind ETFs und warum sind sie für Anleger interessant?

ETFs, auch bekannt als Exchange Traded Funds, sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines bestimmten Index möglichst genau nachbilden. Statt einzelne Aktien zu kaufen, ermöglicht der Kauf eines ETF die Beteiligung an einem breit gestreuten Portfolio.

Definition und Funktionsweise von ETFs

ETFs erwerben die Aktien, die im jeweiligen Index enthalten sind, im gleichen Verhältnis. Sie können somit als Miniaturausgabe des abgebildeten Index betrachtet werden und werden an der Börse gehandelt, wo sie wie Aktien gekauft und verkauft werden können.

Vorteile von ETFs gegenüber anderen Anlageformen

  • Kostenvorteile: Die Verwaltungskosten von ETFs sind deutlich geringer als bei klassischen Investmentfonds.
  • Diversifikation: Mit nur einer Order können Anleger in viele verschiedene Unternehmen und Branchen investieren.
  • Transparenz: Die Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index ist jederzeit einsehbar.
  • Einfachheit und Liquidität: ETFs können einfach an der Börse gehandelt werden.

Risiken und Renditechancen von ETFs

Obwohl ETFs im Vergleich zu Einzelaktien weniger riskant sind, unterliegen sie den allgemeinen Marktrisiken. Die Kurse von ETFs können schwanken und Verluste sind möglich. Bei ETFs, die in Fremdwährungen notierte Wertpapiere enthalten, besteht zusätzlich ein Währungsrisiko. Die langfristigen Renditechancen hängen von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index ab, der in der Regel positiv ausfällt.

Wie kann ich in ETF investieren

Um in ETFs (Exchange Traded Funds) investieren zu können, benötigen Anleger zunächst ein Wertpapierdepot. Dieses können sie bei einer Bank, Sparkasse oder einem Onlinebroker eröffnen. Während Filialbanken oft höhere Depotführungsgebühren verlangen, bieten Onlinebroker wie Trade Republic, Justtrade oder Scalable Capital häufig kostenlose Depots an. Der Vorteil von Onlinebrokern ist, dass Anleger dort ETFs einfach und unkompliziert online kaufen und verkaufen können.

Erstellen eines Anlagekontos oder Depots

Anleger haben die Wahl, entweder einmalig einen bestimmten Betrag in ETFs zu investieren oder einen regelmäßigen ETF-Sparplan einzurichten. Ein Sparplan bietet den Vorteil, dass Anleger in kleinen, monatlichen Raten Vermögen aufbauen können. So können sie von einem Durchschnittskosteneffekt profitieren und sind flexibel, da sie die Sparrate jederzeit anpassen können. Eine Einmalanlage eignet sich hingegen für Anleger, die auf einen Schlag größere Summen investieren möchten. Beide Varianten sind sinnvolle Wege, um langfristig mit ETFs zu sparen und zu investieren.

Auswahl der richtigen ETFs

Bei der Auswahl geeigneter ETFs ist es wichtig, dass Anleger zunächst ihre individuellen Anlageziele und ihr Risikoprofil berücksichtigen. Risikofreudige Anleger können eher auf Aktienfonds-ETFs setzen, während risikoscheue Anleger möglicherweise Anleihen-ETFs oder Mischfonds-ETFs bevorzugen. Eine breite Diversifikation über verschiedene Regionen, Branchen und Anlageklassen ist ebenfalls empfehlenswert, um das Gesamtrisiko zu reduzieren.

Anlageziele und Risikoprofil berücksichtigen

Vor der Auswahl eines ETFs sollten Anleger sich über ihre Anlageziele und ihr Risikoprofil im Klaren sein. Wollen Sie langfristig Vermögen aufbauen oder eher kurzfristig Rendite erzielen? Sind Sie risikofreudig oder eher risikoscheu? Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich, welche ETFs für Sie geeignet sind.

Regionen, Branchen und Anlageklassen abdecken

Neben der Betrachtung des individuellen Risikoprofils sollten Anleger auch darauf achten, dass ihr ETF-Portfolio breit gestreut ist. Sinnvoll sind zum Beispiel globale Aktienfonds-ETFs wie der MSCI World, die Unternehmen aus verschiedenen Regionen und Branchen abdecken. Daneben können Anleger auch gezielt in Sektoren-ETFs, Anleihen-ETFs oder thesaurierende ETFs investieren, um ihr Portfolio weiter zu diversifizieren.

Wichtige Kennzahlen und Kriterien für die ETF-Auswahl

Bei der Auswahl des richtigen ETFs für Ihr Portfolio sollten Sie besonders auf einige wichtige Kennzahlen und Kriterien achten. Dazu zählen vor allem die Fondskosten, die sogenannte Total Expense Ratio (TER), der Tracking Difference und Tracking Error sowie das Fondsvolumen und die Alterklasse des ETFs.

Total Expense Ratio (TER)

Die Total Expense Ratio (TER) gibt an, welche jährlichen Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb des ETF anfallen. Je niedriger die TER, desto mehr von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index kommt beim Anleger an. Während aktiv gemanagte Fonds oft Kosten von über 1% p.a. haben, liegen die Kosten von ETFs meist deutlich darunter, teilweise sogar unter 0,1% p.a.

Tracking Difference und Tracking Error

Neben der TER sind auch die Kennzahlen Tracking Difference und Tracking Error wichtig. Die Tracking Differenz zeigt, wie stark sich die Wertentwicklung des ETF von der des abgebildeten Index unterscheidet. Der Tracking Error misst die Schwankungsbreite dieser Abweichung. Beide Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie genau der ETF den Index nachbildet. Anleger sollten ETFs mit einer möglichst geringen Tracking Differenz und einem geringen Tracking Error bevorzugen.

Fondsvolumen und Alterklasse

Auch das Fondsvolumen und das Alter des ETF sind relevante Auswahlkriterien. Ein hohes Fondsvolumen deutet auf hohe Liquidität und Stabilität des Fonds hin. Zudem können bei großen Fonds die Gesamtkostenquote meist besser gestreut werden. Das Alter des Fonds gibt Aufschluss über dessen Reife und Erfahrungswerte. Generell sollten Anleger ETFs mit einem Volumen von mindestens 50 Millionen Euro und einer Laufzeit von mindestens 3 Jahren bevorzugen.

Durch die sorgfältige Berücksichtigung dieser Kostentransparenz-Kennzahlen können Anleger die für sie passenden ETFs finden und ihr Vermögen langfristig optimal aufbauen.

Orderaufgabe und Depotüberwachung

Wenn die Auswahl der richtigen ETFs getroffen ist, können Anleger diese über ihr Depot kaufen. Dabei ist es sinnvoll, Limit-Orders zu nutzen, um möglichst nah am Verkaufskurs zu kaufen und die Geld-Brief-Spanne gering zu halten. Nach dem Kauf sollten Anleger ihr Depotüberwachung regelmäßig überwachen, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dazu gehört auch, die Entwicklung der Kennzahlen wie TER, Tracking Difference und Tracking Error im Blick zu behalten.

Um eine effiziente Orderausführung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, Limit-Orders zu nutzen. Diese Auftragsart ermöglicht es, den Einstiegskurs genau zu kontrollieren und die Geld-Brief-Spanne zu minimieren. Limit-Orders können den Kaufpreis gegenüber Markorders spürbar verbessern.

Eine regelmäßige Depotüberwachung ist ebenfalls wichtig, um die Entwicklung des Portfolios im Blick zu behalten. Anleger sollten die wichtigsten Kennzahlen wie die Total Expense Ratio (TER), den Tracking Difference und den Tracking Error überprüfen. So können sie rechtzeitig erkennen, ob Anpassungen im Depot erforderlich sind.

Durch eine sorgfältige Orderausführung und kontinuierliche Depotüberwachung können Anleger die Effizienz ihrer ETF-Investments weiter optimieren und so ihre Rendite steigern.

Fazit

Exchange Traded Funds (ETFs) bieten Anlegern eine attraktive Möglichkeit, um einfach, kostengünstig und breit gestreut an den Kapitalmärkten zu partizipieren. Durch die Indexnachbildung profitieren Anleger von den Wachstumschancen der Aktienmärkte, ohne das volle Risiko eingehen zu müssen. Der Aufbau eines diversifizierten ETF-Portfolios ist selbst für Einsteiger unkompliziert umsetzbar, sei es über eine Einmalanlage oder einen Sparplan.

Entscheidend sind dabei die Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils, die Auswahl geeigneter ETFs anhand wichtiger Kennzahlen wie der Total Expense Ratio (TER) sowie die regelmäßige Depotüberwachung. Wer diese Punkte beachtet, kann mit ETFs langfristig ein Vermögen aufbauen. Die Kosten eines ETF-Sparplans können dabei zwischen 0,2% und 2,5% der Sparrate liegen, während einige Banken sogar kostenlose Depots mit geringen Verwaltungsgebühren anbieten.

Im Jahr 2024 werden ETFs weiterhin eine attraktive und kostengünstige Möglichkeit für den Vermögensaufbau sein. Die Auswahl an kostengünstigen Investieren in breite Indizes und Anlageklassen wird stetig wachsen, sodass Anleger von den Vorteilen ETFs profitieren können. Trotz möglicher Marktturbulenzen bleibt die Zusammenfassung: ETFs sind ein hervorragendes Instrument, um langfristig und Vermögensaufbau erfolgreich an den Finanzmärkten zu partizipieren.

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