Tuberkulose : Symptome und Behandlungstipps
Wusstest Du, dass global circa ein Viertel aller Menschen Tuberkuloseerreger in sich trägt? Diese Infektionskrankheit, verursacht durch Mykobakterien, bleibt in Ländern mit geringen Ressourcen eine große Todesursache. Ungefähr 1,3 Millionen Menschen finden jährlich durch sie den Tod, vornehmlich weil sie meist die Lunge angreift.
In Deutschland zählen wir um die 4,500 Fälle im Jahr. Das erscheint wenig, doch die Folgen der Krankheit sind weitreichend. Dieser Artikel gibt Einblick in Symptome, Diagnosemethoden, Behandlungsoptionen sowie Präventionsstrategien.
Wichtige Erkenntnisse
- Jährlich erkranken weltweit etwa 10,6 Millionen Menschen an Tuberkulose.
- Typische Symptome sind länger anhaltender Husten, Müdigkeit und Nachtschweiß.
- In Deutschland werden jährlich etwa 4,500 Tuberkulosefälle registriert.
- Multiresistente Tuberkulose stellt eine besondere Herausforderung in der Behandlung dar.
- Die Diagnose umfasst unter anderem Röntgenaufnahmen und Labortests.
Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose, oft TB genannt, ist ein durch bakterielle Infektion verursachte Krankheit. Sie greift meist die Lungen an, kann sich aber auch auf Lymphknoten oder Knochen ausbreiten. Der Erreger hinter dieser Krankheit ist Mycobacterium tuberculosis. Schätzungsweise 2 Milliarden Menschen weltweit sind mit diesem Erreger infiziert.
Von diesen entwickeln 5-10% eine aktive Lungenkrankheit. Diese Krankheit tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen.
In den ersten zwei Jahren nach einer Infektion ist in Industrieländern das Risiko für eine behandelbare Tuberkulose besonders hoch. Säuglinge, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Indien, China, Südafrika, Indonesien und Pakistan verzeichneten 2013 die meisten neuen TB-Fälle.
Seit 1990 ist die weltweite Tuberkulosesterblichkeit um 45% gesunken. Trotzdem starben 2013 noch etwa 1,5 Millionen Menschen an Tuberkulose. Das sind fast 4.000 Tote pro Tag. In Deutschland wurden 2016 insgesamt 5.915 Fälle gemeldet, was einer Rate von 7,2 pro 100.000 Einwohner entspricht.
Wie steckt man sich mit Tuberkulose an?
Tuberkulose wird vor allem von Person zu Person übertragen. Beim Husten setzen Betroffene mit aktiver Lungentuberkulose kleine, bakterienhaltige Tröpfchen frei. Diese gelangen in die Luft. Wer diese Tröpfchen einatmet, kann sich anstecken.
Übertragungswege
Die Übertragung von Tuberkulose erfolgt durch die Luft. Menschen mit aktiver Lungentuberkulose sind eine Hauptquelle. Sie setzen Bakterien frei, wenn sie husten, niesen oder sprechen. Eine Ansteckung erfolgt vor allem bei langem und intensivem Kontakt mit Infizierten.
Die Bakterien können in der Luft stundenlang, manchmal sogar tagelang, überleben. Dies erhöht das Risiko, sich mit Tuberkulose zu infizieren.
Risikofaktoren
Menschen mit geschwächtem Immunsystem gehören zur Risikogruppe. Dazu zählen HIV-Infizierte und Menschen auf immunsuppressiven Medikamenten. Ebenfalls gefährdet sind Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes.
Personen, die in beengten oder unhygienischen Verhältnissen leben, sind besonders gefährdet. Derzeit treten weltweit jährlich etwa 10 Millionen neue Tuberkulosefälle auf. In Deutschland sind es rund 4.000 Fälle pro Jahr.
Immunsystem-schwache Menschen sind besonders anfällig für Tuberkulose. Kinder, Senioren und in Armut lebende Menschen sollten daher besonders geschützt werden.
2022 wurden in Deutschland etwa 4.076 Tuberkulosefälle gemeldet. Eine BCG-Impfung ist seit 1998 nicht mehr im Impfplan vorgesehen. Gleichzeitig sind multiresistente Tuberkuloseformen selten, erfordern aber eine intensive Behandlung.
Typische Symptome der Tuberkulose
Weltweit erkranken jährlich etwa 10 Millionen Menschen an Tuberkulose. Besonders betroffen ist Afrika südlich der Sahara, mit rund 86 Prozent aller neuen Fälle. In Deutschland wurden 2019 insgesamt 4,791 Fälle registriert. Auch wenn ein Viertel aller Menschen mit dem Erreger infiziert ist, entwickelt nur ein kleiner Teil tatsächlich die Krankheit.
Husten und Atembeschwerden
Oftmals beginnt Tuberkulose mit anhaltendem Husten. Dieser kann von Auswurf begleitet sein, in seltenen Fällen sogar blutig. Die Hustenattacken können sich wochenlang hinziehen. Betroffene leiden zudem häufig unter Atemnot und Brustschmerzen, was den Alltag stark beeinträchtigt.
Allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Nachtschweiß
Zu den Atemwegssymptomen gesellen sich häufig allgemeine Anzeichen. Dazu zählen anhaltende Müdigkeit und Schwäche. Diese lassen die Betroffenen den Tag nur schwerlich bewältigen.
Viele Patienten klagen über unerklärliche Gewichtsabnahme. Dieser Umstand resultiert aus dem gesteigerten Energiebedarf des Körpers, um die Infektion zu bekämpfen. Hinzu kann leichtes Fieber treten, oft in Form von Nachtschweiß. Diese Symptome mindern die Lebensqualität der Patienten signifikant.
Region | Erkrankungen pro 100.000 Einwohner |
---|---|
Westeuropa | 15 |
Balkanstaaten | 20 |
Osteuropa | 100 |
Tuberkulose: Diagnoseverfahren
Die Diagnose der Tuberkulose stützt sich auf die sorgfältige Auswertung individueller Patientendaten. Dazu gehören Kontakte zu Infizierten und vorhandene Vorerkrankungen. Die körperliche Untersuchung ist dabei ein entscheidender Faktor. Zusätzlich kommen Röntgenaufnahmen, Labortests und Blutuntersuchungen zum Einsatz.
Röntgenaufnahmen
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs sind für die Diagnose und Überwachung der Lungentuberkulose unverzichtbar. In einigen Fällen wird zur genaueren Untersuchung eine Computertomografie (CT) der Lunge herangezogen. Diese kann typische Anzeichen für Tuberkulose, wie Verkalkungen oder Pleuraergüsse, erkennen lassen.
Labortests
Ein kritischer Schritt in der Diagnostik ist der Nachweis des Erregers M. tuberculosis durch Laborzucht. Da das Kultivieren Wochen benötigt, unterstützt die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eine rasche Vorhersage von Resistenzen. Weiterhin ermöglicht die Ganz-Genom-Sequenzierung in spezialisierten Einrichtungen präzise Aussagen über Medikamentenempfindlichkeiten.
Blutuntersuchungen
Zum Aufspüren einer latenten Infektion kommen der Tuberkulin-Hauttest und immunologische Verfahren zum Einsatz. Der Tuberkulin-Hauttest wird vorrangig bei Kleinkindern angewandt. Derweil ist der Interferon-Gamma-Test (IGRA) für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene Standard. Sie identifizieren eine Infektion über die Reaktion von T-Lymphozyten auf Tuberkulose-Antigene.
Falsch positive Ergebnisse beim Tuberkulin-Hauttest sind möglich, vor allem durch Impfungen oder den Kontakt zu nicht-tuberkulösen Mykobakterien. Zugleich kann ein HIV-Test eine möglicherweise vorhandene Koinfektion aufdecken.
Behandlung von Tuberkulose
Die Behandlung von Tuberkulose setzt sich normalerweise aus verschiedenen Antituberkulotika zusammen. Diese müssen über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Ziel der sechsmonatigen Standardtherapie ist es, eine vollständige Heilung zu gewährleisten. Gleichzeitig soll das Risiko von Antibiotikaresistenzen reduziert werden.
Standardmedikamentation
Die initiale Behandlung umfasst vier Medikamente: Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol. Diese werden in den ersten acht Wochen verabreicht. Es folgt eine Therapie, die Isoniazid und Rifampicin für vier Monate kombiniert. Diese Medikamente sind unerlässlich, um die Bakterien, die Tuberkulose verursachen, vollständig zu beseitigen.
Therapiephase | Medikamente | Dauer |
---|---|---|
Initialphase | Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid, Ethambutol | 8 Wochen |
Fortsetzungsphase | Rifampicin, Isoniazid | 4 Monate |
Die Therapie gegen Tuberkulose ist jedoch nicht ohne Risiken. Nebenwirkungen wie Leberfunktionsstörungen und Blutbildveränderungen treten auf. Auch Nervenentzündungen sowie Probleme beim Sehen und Hören sind möglich.
Antibiotikaresistenzen
Antibiotikaresistenzen sind eine ernsthafte Gefahr bei der Tuberkulosebehandlung. Nicht regelmäßig eingenommene Medikamente oder abgebrochene Therapien können einen Rückfall provozieren. Das kann zu einer Form der Krankheit führen, die multiresistent ist, also gegen Isoniazid und Rifampicin resistent.
Die Behandlung bei multiresistenter Tuberkulose ist sehr viel schwieriger und teurer. Diese Art der Resistenz macht die Therapie komplexer und erhöht das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme.
Präventionsmaßnahmen gegen Tuberkulose
Weltweit ist Tuberkulose eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit. Die Vorbeugung dieser Krankheit beginnt bei einfachen, aber wirkungsvollen Hygienemaßnahmen. Das regelmäßige Waschen der Hände sowie das korrekte Tragen von Schutzausrüstung zählen dazu. Vornehmlich geht es dabei um Schutzkittel, Handschuhe und Mund-Nasenschutz beim Umgang mit Infizierten oder kontaminierten Materialien.
Die Isolierung von Personen mit offener Lungentuberkulose ist eine kritische Maßnahme, um Verbreitung zu verhindern. Sie erfolgt in speziell dafür eingerichteten, isolierten Räumen. So minimiert sich das Ansteckungsrisiko deutlich. Der Einsatz von Schutzausrüstung und konsequente Desinfektion von Oberflächen spielen eine wesentliche Rolle.
In Deutschland ist die Tuberkulose-Impfung oft nicht mehr standardmäßig Teil der Vorsorge, anders in Gebieten mit hoher Erkrankungsrate. Dort empfiehlt sich häufig die BCG-Impfung (Bacillus Calmette Guérin), die allerdings keinen absoluten Schutz garantieren kann. Derzeit befinden sich vielversprechende Impfstoffe in der Entwicklung, deren breite Anwendung aber noch Zukunftsmusik ist.
Präventionsmaßnahme | Details |
---|---|
Hygienische Händedesinfektion | Vor und nach Kontakt mit Patienten oder kontaminiertem Material erforderlich. |
Isolierung | Erforderlich bei offener Lungentuberkulose für mindestens vier Wochen effektiver Therapie. |
Desinfektion von Oberflächen | Regelmäßige Desinfektion insbesondere von patientennahen Flächen notwendig. |
Schutzausrüstung | Schutzkittel, Handschuhe und Mund-Nasenschutz sind erforderlich. |
Frühzeitige Isolation und strikte Befolgung der verordneten Medikamente sind entscheidend. Eine präventive Behandlung mit Isoniazid kann die Progression zur aktiven Tuberkulose stoppen. Nicht zuletzt spielt das Vermeiden von Rauchen eine signifikante Rolle. Dies ist insbesondere für Patienten mit Lungentuberkulose grundlegend, sowohl zur Verhinderung der Verbreitung als auch zur Unterstützung des Heilungsprozesses.
Risikogruppen für Tuberkulose
Tuberkulose trifft vorwiegend bestimmte Risikogruppen. Besonders Menschen mit Immunschwäche sind betroffen, verursacht durch diverse Krankheiten oder spezifische Lebensumstände.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem
Zu den am meisten gefährdeten gehören Individuen mit Immunschwäche. Das Risiko für Tuberkulose ist besonders hoch bei Personen mit HIV, Diabetes, Nierenleiden oder Krebs. Bei HIV-Infizierten, die AIDS haben, ist es extrem hoch. Tuberkulose ist weltweit die verbreitetste Erkrankung bei HIV-Positiven. Rauchen, das ein Fünftel der Erwachsenen betrifft, erhöht ebenfalls das Tuberkulose-Risiko signifikant.
Menschen in beengten Lebensverhältnissen
Bestimmte Lebensumstände steigern das Tuberkulose-Risiko ebenso. Menschen in Armut oder mit schlechten Wohnverhältnissen sind stark gefährdet. Das gilt auch für Drogen- oder Alkoholabhängige und Inhaftierte. Diese Umstände schwächen das Immunsystem und fördern eine Ansteckung.
Statistiken belegen, Krankheitsraten sind bei Einwanderern aus Regionen, wo Tuberkulose verbreitet und schlecht behandelt wird, besonders hoch. Die WHO drängt auf koordinierte Bekämpfung von Tuberkulose und AIDS, um Risikogruppen effektiver zu schützen.
Langzeitfolgen und Komplikationen
Unbehandelte oder nicht ausreichend behandelte Tuberkulose (TB) kann zu bedeutenden gesundheitlichen Komplikationen führen. Eine davon ist die Post-Tuberculosis-Lung Disease (PTLD), die chronische Beschwerden nach sich zieht. 2022 waren etwa 10,6 Millionen Menschen von TB betroffen, zeigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Fast 1,3 Millionen Menschen verloren ihr Leben durch diese Krankheit.
Die TB Sequel I Studie offenbarte besorgniserregende Ergebnisse. Bis zu 25 Prozent der zu Studienbeginn erkrankten Teilnehmer hatten fünf bis sieben Jahre später noch immer moderate bis schwere Lungenfunktionseinschränkungen. Diese Langzeiteffekte beeinflussen nicht nur die Atmung. Sie haben ebenso gravierende soziale und wirtschaftliche Folgen.
Gesundheitliche Komplikationen der PTLD erfordern häufig weiterführende medizinische Maßnahmen. Sie wirken sich stark auf die Lebensqualität aus. In Deutschland treten pulmonale Formen der TB bei ungefähr 80% der Patienten auf. Etwas weniger häufig sind extrapulmonale Formen, wie Lymphknoten-, Pleura-, und Urogenitaltuberkulose.
Ein weiteres Problem sind Lungenhohlräume, die durch den Zerfall des Entzündungsherdes hervorgerufen werden können. Diese Kavernen erzeugen bedeutende gesundheitliche Komplikationen und dauerhafte Beschwerden. Frühzeitige Erkennung und Behandlung können TB oftmals ohne langfristige Folgen kurieren. Doch dies ist nicht immer der Fall.
In der Welt werden zahlreiche Forschungen durchgeführt, um die Behandlung und Prävention der PTLD zu verbessern. Projekte wie TB Sequel II helfen dabei, in Kooperation mit deutschen und afrikanischen Forschungseinrichtungen Fortschritte zu machen. N-Acetylcysteine (NAC) könnte einen positiven Effekt auf die Lungenfunktion haben, was Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden gibt. Internationale Leitlinien für PTLD, die derzeit von der WHO entwickelt werden, sollen die medizinische Versorgung verbessern.
Die Unterstützung des Globalen Fonds im Kampf gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria ist wichtig. Finanziert werden Programme zur Diagnose und Therapie von TB. Die Wichtigkeit einer schnellen Diagnose und konsequenten Behandlung ist entscheidend. Sie hilft, langfristige gesundheitliche Schäden zu minimieren und den Patienten eine erhöhte Lebensqualität zu bieten.
Multiresistente Tuberkulose
Multiresistente Tuberkulose, kurz MDR-TB, bestimmt wegen ihrer Komplexität die Agenda im Gesundheitswesen. Ein gründliches Verständnis für die Herausforderungen in der Behandlung und erforderliche Vorsichtsmaßnahmen ist unerlässlich. So lässt sich ihre Ausbreitung eindämmen und die Heilungschancen verbessern.
Herausforderungen in der Behandlung
Die Behandlung von MDR-TB verlangt den Einsatz von mind. vier effektiven Arzneimitteln. Oft erstreckt sich die Therapie über 6–18 Monate, bisweilen sogar länger. Für Patienten, die gegen Schlüsselmedikamente wie Rifampicin und Isoniazid resistent sind, gestaltet sich die Behandlung besonders schwierig.
Die Notwendigkeit, auf Medikamente zweiter Wahl zurückzugreifen, senkt die Heilungsraten. Ferner steigen die Kosten der Therapie sowie die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Gravierende Fälle von fast kompletter Resistenz gegen alle verfügbaren Medikamente zwingen zu dem Einsatz hoher Dosen. eine Vorgehensweise, die die Herausforderungen bei der Behandlung der Multiresistenz untermalt.
„Die Resistenz gegen Delamanid und Pretomanid entwickelte sich nach 28 Monaten Behandlung. Dieser Fall war weltweit der erste, bei dem eine zusätzliche Resistenz gegen Pretomanid festgestellt wurde.“
Angesichts wachsender Antibiotikaresistenzen sind neue Medikamentenkombinationen unabdingbar. Medikamente wie Bedaquilin und Delamanid machen Hoffnung, doch Diagnose- und Behandlungszugang sollten global erweitert werden. Nicht zu vergessen: Die Kosten für die MDR-TB-Behandlung liegen weit über denen der Standardtherapie.
https://www.youtube.com/watch?v=7uD_uMbqmEE
Vorsichtsmaßnahmen
Zur Eindämmung von MDR-TB sind strikte Sicherheitsmaßnahmen kapital. Diese schließen eine strikte Isolierung der Erkrankten und erhöhte Hygienestandards, wie verbesserte Händehygiene und das Tragen von Mundschutz, ein.
Derartige Maßnahmen sind essenziell, um die Ausbreitung einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Um eine effektive Diagnose und Behandlung zu gewährleisten, sind effiziente Tuberkulose-Programme und spezialisierte Labore erforderlich. Besonders in Ländern mit mindereffizienten Programmen, darunter China, Indien und einige Nationen Osteuropas sowie Zentralasiens, sind die meisten Fälle von MDR-TB zu verzeichnen.
Faktoren | Details |
---|---|
Behandlungsdauer | Bis zu 24 Monate |
Anzahl der Medikamente | Mindestens vier wirksame Medikamente |
Behandlungskosten | 10-100 Mal höher als klassische TB |
Erfolgsquote | Weniger als 50% bei XDR-TB |
Tuberkulose und HIV
Die Wechselwirkung von Tuberkulose (TB) und HIV stellt im Gesundheitswesen eine bedeutende Herausforderung dar. Ein Hauptgrund ist, dass HIV das Immunsystem schwächt. Dies erhöht das Risiko, sowohl TB als auch HIV zu bekommen.
2019 waren weltweit 208.000 Todesfälle bei Menschen mit HIV auf TB zurückzuführen. Die WHO gibt an, dass im selben Jahr 456.426 Menschen eine HIV-TB-Koinfektion hatten. Aber, 44% dieser TB-Fälle blieben unentdeckt oder wurden zu spät erkannt.
In Afrika ist diese Doppelinfektion besonders verbreitet, mit 74% aller HIV-positiven TB-Fälle. HIV-Erkrankte haben ein etwa 18-mal höheres Risiko für TB im Vergleich zu Nicht-Infizierten. In Deutschland beträgt der Anteil der HIV-Koinfektionen an TB-Fällen 2,7-4,5%.
Daher ist es wichtig, bei TB-Diagnose auch auf HIV zu testen. So kann eine effektive Behandlung voor beider Krankheiten gewährleistet werden. Die Kombination antiretroviraler Therapie mit TB-spezifischen Medikamenten kann das Fortschreiten von beiden Krankheiten verlangsamen.
MDR-TB, mit Resistenzen gegen Isoniazid und Rifampicin, erfordert oft eine über 18 Monate lange Behandlung. Studien deuteten jedoch auf eine mögliche Verkürzung der Therapiedauer auf 6-9 Monate hin, auch bei HIV-positiven Fällen.
Jahr | HIV-positive TB-Fälle | HIV-Todesfälle durch TB | Änderung seit 2005 |
---|---|---|---|
2014 | 9.6 Millionen | 463.000 | -32% |
2019 | 456.426 | 208.000 | – |
2020 | 386.000 | 187.000 | – |
Bei Menschen mit HIV und einer schlechten Immunlage soll die Tuberkulosetherapie auf 9-12 Monate ausgeweitet werden. Abgestimmte Behandlungspläne sind entscheidend. Sie verbessern die Effektivität der Therapie und erhöhen die Lebensqualität der Betroffenen.
Aktuelle Statistiken und Verbreitung
Tuberkulose zählt global zu den tödlichsten Infektionskrankheiten. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass 2022 etwa 10,6 Millionen Menschen daran erkrankten. Etwa 1,3 Millionen Menschen, darunter 167,000 HIV-Positive, verloren ihr Leben. Diese Zahlen unterstreichen Tuberkulose als führende tödliche bakterielle Infektionskrankheit.
In Regionen wie Südostasien (46%) und Afrika (23%) sind die Erkrankungsraten besonders hoch. Die 30 Länder mit den höchsten Tuberkulosefällen verantworten 87% aller globalen Erkrankungen. Die multiresistente Tuberkulose (MDR-TB) betrifft weltweit rund 410,000 Menschen, wobei ein Großteil der Fälle in Indien, Russland und Pakistan zu finden ist.
Globale Zahlen
Ein Viertel der Weltbevölkerung ist mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert. Doch nur ein geringer Teil entwickelt tatsächlich Symptome. Die Therapie multiresistenter Tuberkuloseformen ist besonders teuer und langwierig, sie dauert oft über 21 Monate. Besorgniserregend ist, dass nur ein Viertel der Betroffenen die notwendige Behandlung erhält.
Jahr | Neuerkrankungen weltweit | Todesfälle weltweit |
---|---|---|
2022 | 10,6 Millionen | 1,3 Millionen |
Situation in Deutschland
In 2023 registrierte Deutschland 4,481 Tuberkulosefälle, was einer Rate von 5,3 je 100,000 Einwohner entspricht. Interessanterweise wurden drei Viertel dieser Fälle bei Menschen mit Migrationshintergrund festgestellt. Das Infektionsschutzgesetz sorgt für eine präzise Erfassung dieser Fälle. Besonders beachtenswert ist der Anstieg der multiresistenten Tuberkulose, mit 208 Fällen im Jahr 2023 berichtet.
Da Tuberkulose meldepflichtig ist, sind diese Zahlen essenziell für zukünftige Präventions- und Behandlungsstrategien.
Jahr | Tuberkulose-Fälle in Deutschland |
---|---|
2019 | 4,815 Fälle |
2020 | 4,185 Fälle |
2021 | 3,938 Fälle |
2022 | 4,076 Fälle |
2023 | 4,481 Fälle |
Fazit
Tuberkulose bleibt eine Herausforderung für die globale Gesundheit. Doch wissenschaftliche Fortschritte und bessere Diagnosemethoden bieten Hoffnung. Aktuelle Behandlungsmethoden und Präventionsstrategien werden vom Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose ausführlich beschrieben. Entscheidend für den Erfolg ist die konsequente Einnahme der Medikamente und die Einhaltung der Behandlungspläne.
Präventive Maßnahmen und Aufklärung sind entscheidend im Kampf gegen Tuberkulose. Besonders in Gebieten mit schlechter Gesundheitsversorgung. Verbesserungen in der Hygiene und gezielte Aufklärungsarbeit haben in Ländern wie Deutschland die Anzahl der Fälle gesenkt. Dennoch ist ständige Wachsamkeit nötig, um Resistenzbildung und globale Verbreitung zu bekämpfen. Die zahlreichen Überarbeitungen des Informationsheftes durch Experten unterstreichen diese Notwendigkeit.
Die Statistiken der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass 2017 etwa 10 Millionen Menschen neu an Tuberkulose erkrankten. Dies unterstreicht die Dringlichkeit neuer Lösungen. Die Heilungschancen bei resistenter Tuberkulose sind durch individuelle Behandlungspläne gestiegen. Trotzdem ist weitere Forschung essentiell. Die verbesserten Diagnosetools und die Kombination aus Prävention und starker medizinischer Versorgung bergen jedoch grundlegenden Optimismus für die Zukunft.